Allen angestrengten Erzählungen zum Trotz, ist es kalt vor den Türen. So kalt, dass Schnee fiel, noch bevor der Dezember angebrochen ist. Die Sonne am Firmament steht zum Auftakt des Dezembers im Schützen. Damit zieht ein Quäntchen Enthusiasmus in die Gemüter, bevor es nach der Mitte des Monats wieder ernst wird. Noch zählt jede Vision vor der konkreten Realisierung. Noch erinnern wir uns daran, wie man Zuversicht buchstabiert, statt uns vom drohenden Verhängnis übermannen zu lassen.
Wenn der Frost uns in die Knochen fährt und Raureif die Felder überzieht, wächst nur noch das zäheste Kraut. Es muss Frost und Schnee widerstehen. Das gelingt nur in maximaler Reduktion auf das Wesentliche. Mit dem Wechsel der Sonne in das Zeichen Steinbock ist der Winter wirklich da. Dort, wo dieses Tier Huf vor Huf setzt, gibt es nicht viel zu lachen. Froh über ein Blättchen hie und da, wandelt es meist einsam über Felsen und rammt, soweit unvermeidbar, dem Widersacher die Hörner in die Flanke. In diesen unwirtlichen Gefilden macht es Sinn, Reserven anzulegen und diese zu bewahren. Ein allzu idealistischer Steinbock erfriert am Ende. Wen nimmt es da Wunder, wenn eine gewisse Steifheit dieser Haltung entwächst? Lorbeeren schmücken den Steinbock nicht wegen seiner Flexibilität.
Verkennen wir nicht das Potential dieser Steinbockzeit! Wer steht denn heute noch, unverrückbar, während die Verlockungen aus vielen Richtungen rufen? Wer widersteht der Einordnung in die größte globale Maschinerie, die die Welt je gesehen hat? Das ist auch der Steinbock. In seiner Kraft lässt er sich nicht beugen. Setzen wir uns also ruhig jedem Strahl der Steinbocksonne aus, wenn wir weiter an unserer Verwirklichung einer freien und liebevollen Welt arbeiten. Schließlich wird die kommende Zeit uns daran erinnern, dass unsere Gedanken heilig sind. Noch reichen die in sich Ver-rückten nicht bis in unsere Köpfe. Damit das so bleibt, sollten wir uns auf eben diese Heiligkeit besinnen. Dazu rücken den ganzen Dezember über Venus und Pluto zusammen. An ihnen lesen wir ab, was jedem Totalitarismus entgegengesetzt werden kann – die stärkste Kraft im Universum.
Mit Elan ins Jahresende
Der Schütze fühlt sich geküsst von jeder Muse – mit dieser Einstellung heißt uns die Dezembersonne willkommen. Sie jagt uns den notwendigen Schwung in die Glieder, um mit offenem Visier allem entgegen zu blicken, was sich unserem Einsatz für eine glückliche Welt entgegenstellt. So ein Lichtblick – mitten im Winteranfang? Freilich. Denn jedes Zuviel auf dieser Welt, ruft nach einem Ausgleich. Was auf den Skorpion folgt, verlangt nach Leichtigkeit und Zuversicht. Und das besitzt er. Schütze-Geborene wandeln mit schmucker Glückshaube durch das Leben. Zweifel sind nicht so sehr des Schützen Art. Stattdessen handelt er aus Überzeugung und nimmt jeden mit, der bei drei nicht auf dem Baum ist.
Wir dürfen nun ein bisschen aufatmen – die Dinge sehen durch Schützes Brille nicht gar so ausweglos aus, wie der Skorpion sie uns sehen ließ. Die unerlöste Skorpion-Sonne brachte die Einführung repressiver Maßnahmen mit sich. Die Schütze-Sonne hingegen lenkt unseren Fokus auf den verborgenen Sinn hinter dem Wahnsinn, der uns geboten und von allerlei Seite mitgetragen wird.
Wenn die Sonne am späten Nachmittag des 21. Dezembers ins Zeichen des Steinbocks gewechselt ist, ändert sich wiederum die Atmosphäre. Der Steinbock beantwortet die latente Großspurigkeit des Schützen mit Klarheit und Disziplin. Er repräsentiert Recht und Gesetz und es nimmt keinen großen Geist Wunder, wenn wir ihn in Gerichtssälen treffen. Der Steinbock grenzt ab – gerne, im Rückzug auf die Gesetzeslage. Seine Intuition muss er erst noch suchen gehen.
Auf den letzten Schritten durch den Dezember, kommt die Idee des freien Menschen auf: Sonne im Trigon zu Uranus. Das allerorts aufkeimende Streben nach Unabhängigkeit erhält einen explosiven Antrieb, der bis in die erste Januarwoche anhält. Diesen Beginn des neuen Jahres, der den Takt für alle zwölf Monate vorgibt, begrüßen wir in Ehrerbietung.
Vision und Illusion
In Sachen Denken und Kommunikation schöpfen wir bis zum 13. Dezember aus dem Vollen: Trotz allem Ernst und freimütig erzeugter Verzweiflung, gelingt uns das Kunststück optimistischen Denkens. Wir fühlen uns gerufen, unsere Fackel weiterzureichen, wenn wir in neue Gefilde aufbrechen. Dieses Vertrauen in das, was kommt, unterstützt vom 7. Bis 15. Dezember ein Sextil zwischen Merkur und Jupiter.
Bei aller Zuversicht sollten wir darauf achten, keiner Illusion auf den Leim zu gehen. Das zeigt uns das Quadrat zwischen Merkur und Neptun vom 2. Bis 12. Dezember. Vielleicht wird unser Ausdruck verschwommener, vielleicht fällt es uns aber auch leichter, unserer Ahnung zu vertrauen. Bevor unser Denken wieder auf den harten Boden dessen aufprallt, was der Steinbock die Realität nennt, beglückt uns das Universum noch mit einem Trigon zwischen Merkur und Uranus. „Die Gedanken sind frei“ wird umso virulenter, als wir einige Tage mit außergewöhnlich wachem Geist wandeln.
Kaum verblasst dieses Trigons am 25. Dezember, steht wieder Pluto an Merkurs Seite – mit der Venus im Gepäck. Ähnlich, wie bereits im November, haben wir uns mit Gedanken einer gewissen Schwere auseinander zu setzen. Fixiertheit und mitunter demagogischer Jargon kann Einzug halten. Mit Venus an der Seite klingt dieser leicht lieblich, was über den Inhalt jedoch nicht hinweghelfen kann. Immerhin: Der Wechsel der Intonation gerät nicht gar zu abrupt, weil bereits am 14. Dezember Merkur in das Zeichen des Steinbocks wechselt. Er fegt mit einem Streich allzu großspurige Besserwisserei vom Tisch und lässt Merkur in Ernüchterung zurück. Unser Denken gerät dann einerseits methodisch, andererseits auch leicht engstirnig. Was hilft? Tragen wir dazu bei, alle vorteilhaften Eigenschaften dieser Konstellation zu fördern. Und erinnern wir uns, dass jede Zeit einen Wandel bringt – wir tragen dazu bei, wie groß er ausfällt.
Auf heiliger Mission
Ab 13. Dezember wechselt der Mars aus dem Skorpion ins Zeichen des Schützen. Noch einmal: aufatmen! Mars im Skorpion brachte heftige Gewalt. Mancherorts brach sie ganz unkompensiert aus. Da wurde eben auf Menschen geschossen. Wenn wir an die Neuigkeiten aus Österreich und den Verheißungen des Bayerischen Landesvater denken, erkennen wir diese Gewalt in seiner kompensierten Form. Sie soll in Form höchstwahrscheinlich verfassungswidriger Gesetze in die Welt kommen. Dies ist ein plutonischer Akt. Der giftige Stachel im Fleisch der Gläubigen und Ungläubigen. Das heilige Brot der Weltoptimierer hat total zu erfolgen. Nicht ein bisschen, nicht in freier Wahl, sondern ganz. „Hier hast Du Deine Ohnmacht, Mensch“. Unter diese unerlöste Aggression ziehen wir zur Mitte des Monats einen sauberen Schlussstrich. Unsere Entschluss- und Tatkraft gerät spontan und erwächst nun aus einem heiligen Zorn. Er speist sich aus dem festen Glauben an eine tieferliegende Gerechtigkeit.
Noch bis zum 10.12. gelingt es uns leichter, Aggressionen aufzulösen, die überall entstehen. Wir scheinen bereiter zu sein, uns von höheren Kräften leiten zu lassen. Obwohl der Kampf für die Gerechtigkeit bis kurz vor Weihnachten, dem 22.12., unter Spannung geführt wird – Mars-Jupiter im Quadrat – besinnen wir uns auf das bis zur Monatsmitte bestehende Sextil zwischen Mars und Pluto. Es schenkt uns Mut zur tiefgreifenden Wandlung. Wir setzen Kräfte frei, die seelischem Grund entstammen. Damit dieser Schütze-Kräfte so gewinnbringend, wie nur möglich kanalisiert werden, besinnen wir uns auf all die erlösten Spielarten dieser Konstellation: lassen wir unser Licht leuchten. Wer mit will, wird begeistert die Flamme vergrößern. Allen anderen seien respektiert auf ihren Wegen.
Weiterhin besteht am Himmel den ganzen Dezember über das Quadrat zwischen Saturn und Uranus, das den Zusammenbruch überkommener Strukturen verlangt. Wir erkennen leicht die Notwendigkeit dieser Spannungen – die Menschen klammern sich verzweifelt an alles, was ihnen Führung verspricht und sie scheinbar von ihrer Verantwortung entbindet. Nein, freiwillig scheinen sie sich nicht aus ihrer Komfortzone zu bewegen. Deshalb spüren wir die Auswirkungen dieser Konstellation weiterhin mit all ihrer Spannung. Sie ist notwendig, auf dass die Schmerzen für das Kollektiv unerträglich werden. Erst dann, am Ende also, finden die Menschen zu ihrer Haltung. Sie wird die Erlösung einleiten.
Von der Liebe zum Frieden
Den ganzen Dezember über kleben Venus und Pluto in einer Konjunktion aneinander, wie eine Schicksalsgemeinschaft. Archetypisch wird die Venus nicht nur der Liebe, sondern auch dem Frieden zugeordnet. Pluto hingegen repräsentiert nicht nur Wandlung, sondern auch Tyrannei. Man denke an Dogmatismus und Totalitarismus. Konjunktionen stehen für eine massive Verstärkung zweier Energien. Ich erlaube mir eine erlöste Deutung dieser Konstellation: Der tiefgreifenden Wandlung durch unsere unermessliche Friedfertigkeit. Wer all die guten Seelen kennen lernen durfte, die sich für das Licht einsetzen, wird keinen Moment zweifeln.