Die Geburt des heiligen Christkinds bereits im Rücken und das feine Licht des Frühlings vor der Nase, so gehen wir vorsichtig in diesen Februar. Was kann er bringen? Der Blick auf seinen Ur-Beginn lässt sein Anliegen ergründen. Mit dem Aszendenten in der Waage scheint es darum zu gehen, Frieden zu stiften. Die Steinbock-Venus im dritten Haus fordert Ernsthaftigkeit und Klarheit der Sprache. Sie verrät doch viel darüber, auf welche Weise dem Anderen begegnet wird. Im Gegenüber, ablesbar am Deszendenten im Widder, taucht der streitbare Mensch auf. Sein Herrscher Mars steht im Steinbock im dritten Haus. Diese Begegnungen bieten daher Gelegenheit zu Wortgefechten, die konzentriert und insbesondere standhaft geführt werden.
Diese Februar-Wurzeln, das verrät der Blick auf das Imum Coeli im Wassermann, liegen in diesen Wochen dort, wo all das vermeintlich Bewährte niedergerungen wird. Diese Wurzeln sind unabhängig. Unabhängiger, als so manchem großen Gestalter dieser Zeit gelegen käme. Sie gründen aber auch in einem Gefühl für wahren Humanismus. Dieser Geist soll nun, zeigt Widder-Uranus im siebten Haus, dem Gegenüber auf tollkühne Art nahegebracht werden. Das Ziel dieses Februars, das wir erkennen im Medium Coeli im Löwen, mit der Wassermann-Sonne im vierten Haus, trachtet nach Entfaltung aller Kraft und Würde – im Volk.
Das Firmament lässt diesmal begründete Hoffnung zu: Ebendiese Kraft, die auf die Entfaltung der Kraft und Würde der Vielen drängt, könnte sich nun auf ganz überraschende Weise Bahn brechen.
Über Bord
– mit allem Gerümpel im Innen und Außen! Diese Weissagung entnehmen wir der Miene des Wassermann-Neumonds, der den Februar einleitet. Er geht eine Konjunktion mit dem staatstragenden Saturn ein, der sich erneut in ein weites Quadrat mit Uranus begibt. Das hierbei entstehende Spannungsfeld resultiert aus dem saturnisch geknebelten Volk (Mond), deren Peiniger dem uranischen Geist nicht auf ewig auskommen werden. Uranus trachtet nach der Sprengung aller überholten Gesetze, die dieser Saturn erlassen hat, ob geschrieben oder in die Gemüter graviert. Dieses Quadrat knetet und zerrt an Saturn, bis die Spannung sich entladen muss. Was nicht mehr taugt, hat zwangsläufig zu gehen. Das Volk aber atmet dann auf – befreit für dieses Mal.
Unversehens glücklich
Aus der Reihe springt er, der Geist dieser Februar-Sonne! Hüpft wie von Sinnen in jede erdenkliche Richtung und reißt nieder, was ihm morsch erscheint. Mit gerade so viel Exzentrik, wie die Welt ertragen kann, steht die Februarsonne am Himmel und wärmt eher spärlich, was sich nach Wärme sehnte. Als bräche er jetzt erst richtig an, dieser Winter! Noch einen ganzen Monat gilt es auszuhalten, bis der Jahreslauf die Ahnung von Frühling zu uns herüber weht. Diese Zeit lehrt uns, uns unseres Geistes zu bedienen. Er bietet ja mehr, als bloße Ratio und Einsichtsfähigkeit – unsere Intuition, vor allen Dingen, die wir nie vernachlässigen sollten.
Bis zum 12. Februar stehen sie beachtlich nahe beisammen: diese aus der Reihe tanzende Wassermannsonne und Saturn, der Hüter aller Gesetze. „Alles Wachstum ist begrenzt“, so reüssieren sie und lassen vehemente Autoritätskonflikte erwarten. Wo diese nur herkommen? Einige wollen sie einzäunen, diese Narren, die gar ansteckende Gedanken ausscheiden. Sie aber verkörpern die fixe Idee, Unabhängigkeit leben zu wollen. Hinzu treten Sonne und Uranus im Quadrat. Vom „freien Menschen“ künden sie, noch bis zum 6. Februar, weil es das Quadrat aus Sonne und Uranus nicht anders hergibt.
Dem entgegnet das gedeihliche Februar-Sextil aus Jupiter und Uranus, dass plötzliches Wachstum eben doch möglich ist – das Glück springt da bisweilen unvermittelt aus dem Hain. Dieser Monat lässt uns einfach nicht vorbei, am „Ideal der Freiheit“, das für uns beseelte Wesen doch nie als bloßes Ideal vorgesehen war. Wo ein Sextil auszumachen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit nicht fern, dass Anliegen sich realisieren. Und davon gäbe es ja einige, nach knappen zwei Jahren beachtlicher Anstrengungen für ein pandemisches Schauspiel.
Alles schon gesehen…
Am 19. Februar wechselt die Sonne in das Zeichen der Fische. Wappnen wir uns, wenn sich uns plötzlich so manches entzieht und wir ratlos zurückbleiben. Alleine und mitunter ziellos, hilft es, hinzuspüren, was da alles ist – und mit wem wir sind. „Alle eins!“, erinnert sie uns. Wir gehen dann zwar leichter im Ganzen auf, doch muss die daraus resultierende Haltlosigkeit verkraftet werden. In dieser Schwerelosigkeit ist uns der Instinkt der Fische-Sonne der adäquateste Ratgeber. Am Ende des Tierkreises angelangt, wurzelt er in dem matten Gefühl, alles und alles auf dieser Welt bereits erlebt zu haben. Jetzt dürfen wir Verständnis dafür aufbringen, eher kontemplativ, denn schwungvoll, auf die wirre Weltenbühne zu blicken. Entsinnen wir uns: auf die Fische-Sonne folgt ein neuer Zyklus, den das Tier mit den geschwungenen Hörnern auf dem Kopf begrüßen wird. Initiativkraft ist folglich später.
Denken bis zum Schluss
Bis zur Monatsmitte steht Merkur im Zeichen des Steinbocks. Das gestaltet unsere Sprache hölzern, macht sie aber korrekt. Korrekt also, nicht etwa heiter. Merkur muss bis dahin wohl oder übel in seiner Konjunktion zu Pluto verharren. Vorteil: wir denken tief und ohne nachlassendes Engagement. Vor allem an Informationen, die verborgen sind. So ein Zufall aber auch! Nachteil: Zu viel der Fixiertheit im Geiste muss mitunter veratmet werden.
Unter dem Sextil zwischen Merkur und Neptun bis zum 10. Februar gelingt es uns leicht, visionär zu denken und das Quadrat zwischen Merkur und Uranus macht es mit dem Fortschritt der Zeit eben doch wahrscheinlich, dass der Geist im Kollektiv am Ende flexibel gerät. Bis Ende des Monats bietet sich uns die Chance, an und aus unserer geistigen Enge zu wachsen. Merkur in Konjunktion zu Saturn deutet auf zwar weniger vertrauende, immerhin aber kritische und zu Ende gedachte Betrachtungen. Am 15. Februar wechselt Merkur in den Wassermann. Nun schlagen die geistigen Wellen elitärer, doch dabei intuitiver und jedenfalls liberaler.
Die Muse und der Krieger
Und Mars? Der archetypische Vertreter für Kampf und Energieeinsatz verbleibt den ganzen Monat im Steinbock. Dort kann er nicht anders, als geradlinig und ausdauernd, dabei ein wenig starr und unbeugsam, nach vorne zu stoßen. Das vollzieht er in zwei günstigen Konstellationen. Im Sextil zu Jupiter entsteht Mut zum Einsatz für das, was wir für gerecht halten. Im Trigon zu Uranus gerät der Einsatz auch an dieser Stelle für die Freiheit – auf Uranus-Art eher in überraschender Manier.
Und Venus? Sie kuschelt sich an Mars, den Krieger. In dieser Konjunktion werden wir geneigt, um das zu kämpfen, was uns lieb und teuer ist. Kurz, bevor der März uns neues Licht schenkt, entscheidet sich die Venus für Pluto. Diese Konjunktion schenkt uns die Fähigkeit zu tiefgreifender Wandlung, nach der wir uns schon so lange sehnen. Noch einmal: Wir werden ihr gerecht. Das Mittel zum Ziel bleibt die unendliche Friedfertigkeit. Schlicht, weil wir uns für sie entscheiden.